Lötskills erforderlich

Beschäftigt man sich mit älterer Hardware, dann sind Lötskills erforderlich. In diesem Beitrag schreibe ich meine Erfahrungen nieder und gebe Tipps wie ich mich dem Thema Löten und alter Computer Hardware genähert habe. Fazit: ohne geht es kaum!

Lötskills erforderlich

Jeder Handwerker schwört auf sein Werkzeug. Um alte Computer Hardware zu pflegen und zu reparieren benötigt man ebenfalls Werkzeug. Neben geschickter Hände ist der Umgang mit einem Lötkolben ein wichtiger Skill. Für meine Arbeiten am Amiga, C64 oder meine alten PCs habe ich mir das Löten mit den ersten Anforderungen erlernt und präzisiert (Amiga 1200 Kondensatoren wechseln, Joystick reparieren). Die Ausgaben für Werkzeug und Verbrauchsmaterial ist recht gering, man sollte für alle Fälle gerüstet sein. Ich habe mir dazu folgende Dinge zugelegt:

• Lötkolben/Lötstation
• Lötzinn
• Dritte Hand
• Lötlitze
• Lötpumpe

Lötkolben und Lötzinn ist das absolute Minimum, für schwierige Tasks sind aber die anderen Werkzeuge sehr hilfreich. Mit der dritten Hand kann man besonders bei kleineren Objekten besser arbeiten und für das Entlöten von elektronischen Bauteilen geht es gar nicht ohne Lötpumpe und eventuell auch Lötlitze. Wie immer kann man nach oben fast unbegrenzt Geld ausgeben, meine Lötausrüstung hat insgesamt knapp über 50€ gekostet und war bisher immer völlig ausreichend gut geeignet.

Vorsicht heiß!

Der Umgang mit dem Lötkolben will gelernt sein. Ich denke mal jeder hat sich mindestens einmal die Finger an der heißen Spitze verbrannt, aber das gehört nun mal zum Lernprozess dazu. Wie lernt man löten? Welche Tipps gibt es um Profi zu werden? Ich habe mir ein paar Punkte zusammengeschrieben die den Einstieg erleichtern sollen:

• Anlöten üben
  für den ersten Schritt benötigt man lediglich einen Lötkolben und etwas Lötzinn. Versucht einfach zwei Stück Draht zusammen zu löten. Neben einem Gefühl für die nötige Hitze und dem geschmolzenem Zinn kann man da bereits die Vorteile der dritten Hand erahnen.
• Auslöten üben
  für diese Übung besorgt man sich einen alten technischen Gegenstand. Vielleicht ein altes kaputtes Netzteil…ihr findet sicher in jedem Haushalt irgendwo ein defektes Gerät. An diesem kann man nun versuchen Widerstände, Kondensatoren oder andere elektronische Bauteile von der Platine zu entlöten. Dabei sollte man die Lötpumpe und die Lötlitze ausprobieren. Außerdem sollte man versuchen mit einer kleinen Zange zu üben wie viel Kraftaufwand man einsetzen kann ohne dabei etwas kaputt zu machen. Diese Information ist bei der Arbeit mit alter Hardware besondres wichtig!
• erstes kleines Projekt
  nun wird es Zeit für das erste kleine Projekt. Auf ebay findet man immer wieder DIY Bausätze für ein paar Euro. Ich habe mich gleich an einer Smart Watch und einem Oszilloskop versucht. Beide Male mit Erfolg.
• der erste Schritt mit der alten Hardware
  zuletzt bleibt dann nur noch der Sprung ins kalte Wasser und das erste Projekt an alter, unersetzlicher Hardware. Keine Angst, bei 30 Jahre alter Hardware gelten die selben Gesetze, meist ist die Arbeit sogar einfacher, da die Boards und Lötstellen in der Regel viel größer sind. Ich habe von einer Amiga 500 Speichererweiterung die Akkuzelle gewechselt. Im schlimmsten Fall könnte man die recht günstig ersetzen.

Wenn man sich so von Übung zu Übung zu immer komplizierterer Hardware vorarbeitet hat man die Technik schnell heraußen. Man sollte sich aber in jedem Fall immer Zeit nehmen. Ohne Zeitdruck, in Ruhe und Entspannt geht jedes Lötprojekt einfacher von der Hand.

Fazit

Arbeitet man mit alter Hardware, dann sind Lötskills erforderlich. Es gibt immer einen alten Akku den man entfernen muss um ein Board zu schützen, alte oder kaputte Kondensatoren zu wechseln oder eine Zusatzplatine zusammen zu bauen. Löten macht dabei Spaß, zumindest geht es mir persönlich so. Es gibt nichts entspannteres als am Abend nach einem anstrengenden und stressigen Tag mit einer kleinen Lötarbeit herunter zu kommen und zu entspannen.

Wie seht ihr das? Was war euer letztes Lötprojekt?