DOS CD Rom Treiber installieren
In diesem Beitrag zeige ich euch wie man einen DOS CD Rom Treiber installieren kann. Der Artikel ist noch zahlreichen vergeblichen Versuchen, längerer Recherche und Konsultation von Experten entstanden. Da ich in meiner Kindheit nur Amiga und später Windows 95 verwendet habe hatte musste ich nie viel mit DOS arbeiten. Meine Kenntnisse sind deshalb maximal die eines einfachen Anwenders.
DOS CD Rom Treiber installieren
DOS und das CD Rom Laufwerk sind meist keine Freunde, das hat damit zu tun, dass die CD-Rom erst gegen Ende des Lebenszyklus von DOS den Markt erreichte. Das sieht man deutlich, wenn man die letzte DOS Version 6.22 installiert und das angeschlossene CD Laufwerk nicht ohne manuellen Eingriff funktioniert.
Arbeitsschritte
Den DOS CD Rom Treiber richtet man wie folgt ein:
- vide-cdd.sys besorgen (findet man beispielweise unter diesem Link)
- config.sys bearbeiten
es muss die folgende Zeile hinzugefügt werden:
DEVICEHIGH=C:\DOS\VIDE-CDD.SYS /D:IDE-CD
die vide-cdd.sys Datei kopiert man in das angegebene Verzeichnis (oder ändert den Pfad entsprechend ab).
- autoexec.bat bearbeiten
es muss folgende Zeile hinzugefügt werden:
LH C:\DOS\MSCDEX.EXE /D:IDE-CD
Sollte nach dem Neustart die Meldung „Nicht genügend Laufwerksbuchstaben vorhanden“ ausgegeben werden, dann muss noch folgende Zeile am Ende der config.sys hinzugefügt werden:
LASTDRIVE=Z
Nach einem neuerlichen Neustart von DOS sollte die CD-Rom korrekt eingebunden werden und dementsprechende Nachrichten ausgegeben werden. Bei mir wurde ein Laufwerksbuchstabe korrekt zugeordnet.
Das Problem
Ich habe mir vor einiger Zeit einen DOS PC zusammengestellt (ich habe bereits berichtet wie schwer es ist heutzutage einen DOS PC zu finden). Mein DOS PC wurde mit DOS 6.22 und Windows 3.11 auf einer SD Karte eingerichtet. Das war relativ einfach und funktioniert im Betrieb auch ohne weiteres. Ein angeschlossenes CD Laufwerk hat zwar Strom (Lade öffnet und schließt sich) und ist über ein funktionierendes IDE Kabel am zweiten IDE Port angeschlossen. Leider erkennt weder das BIOS noch eines der beiden Betriebssysteme das Laufwerk. Für einen PC User der Plug and Play gewohnt ist ein ungewöhnliches Problem. Nachdem ich jeglichen Hardware Defekt ausgeschlossen hatte (unterschiedliche IDE Kabel, Jumper Settings und CD Laufwerke) war ich verzweifelt und suchte im Internet Rat.
Recherche
Nachdem ich auf zahlreichen Seiten auch in der Recherche über die Suchmaschine keine Antwort fand blieb nur noch der letzte Schritt: einen Experten Fragen. Wo findet man diese wenn nicht in einem DOS Forum, deshalb habe ich diesen dosforum Thread gestartet und gleich eine hilfreiche Antwort gefunden.
Mit eingelegter Windows 98 Startdiskette und Windows 98 CD Rom klappte der Start in die Eingebe Aufforderung und es wurde das Laufwerk korrekt mit eigenem Laufwerksbuchstaben eingebunden. Damit war bestätigt: es ist kein Hardware Problem!
Das einzige Problem ist, dass DOS keinen CD Treiber lädt, deshalb muss man einen installieren und manuell die config.sys und autoexec.bat nach der oben gezeigten Anleitung bearbeiten. Diese Anleitung folgt diesem Youtube Video. Ohne dem hätte ich wohl noch länger recherchieren müssen. Danke Youtube, danke Maik.
Fazit
Manuell einen DOS CD Rom Treiber installieren ist harte Arbeit. Ich habe Respekt vor der vorangegangenen Generation der PC User, welche oft viel Zeit in Basteleien verbringen mussten. Konfigurationsdateien vom Betriebssystem und Programmen anzupassen gehört heute zum Glück der Vergangenheit an. Es ist sehr spannend sich mit alter Hard- und Software zu beschäftigen und genau diese schwierigen Aufgaben zu lösen. So lernt man die modernen PC Systeme zu schätzen.
Hallo,
vielen Dank für den Blog-Artikel. Ich hatte nämlich tatsächlich das Bedürfnis, mir unter VMWare Desktop wieder ein virtuelles MS-DOS 6.2 mit ‚Windows for Workgroups 3.11‘ der Nostalgie halber einzurichten. Und um auch unter DOS auf das Computer CD-Laufwerk, beziehungsweise auf die ISO-Images zugreifen zu können, brauchte ich nur zum Glück einen generischen CD-ROM-Treiber für die VM. Daher vielen lieben Dank für Anleitung. Mir ist bei dem Editieren der autoexec.bat so einiges strukturell klar geworden, was ich damals vor über 20 Jahren nicht gesehen habe.
Und ich muss Ihrer Aussage zustimmen, dass das installieren und konfigurieren damals auch für mich harte Arbeit war. Ich hatte in den Jahren von 1998 bis 2008 in meinen 486-PC mit Vesa-Local-Bus ein CD-ROM Laufwerk. Dieses war aber kein „gewöhnliches“ mit dem IDE-typischen 40-Pin Pfostenstecker, sondern von Sony das CDU33A, welches über den sonst bei den Dieskettenlaufwerken üblichen 34-Pin Pfostenstecker(-kabeln) mit der Soundkarte verbunden war. Also ein Diskettenkabel über die Sony eigene proprietäre Schnittstelle an der Soundkarte. Bei der Soundkarte handelte es sich um die HOT-223 OPTi 928 / Yamaha OPL3 Soundkarte von Shuttle [1].
Um das Laufwerk in Betrieb nehmen zu können, musste ich also immer erst den Soundkarten-Treiber installieren. Wollte ich also Windows 95 auf der ohnehin mit 105 Megabyte viel zu kleine Festplatte installieren, war die Prozedur folgende: MS-DOS -> Soundkartentreiber -> CD-ROM LW-Treiber -> Windows 95 -> Soundkartentreiber erneut installieren für Windows. Dies klappte nicht immer auf Anhieb. Die Datenübertragungsrate des CD-ROM Laufwerks fühlte sich aber für das versprochene DoubleSpeed nie gerade performant an. 2008 habe ich den gesamten 486 PC dann doch dem E-Schrott überlassen.
Als ich mit dem PC-Spielen angefangen habe, war ich gerade erst 9 Jahre und das war irgendwann im Herbst 1991 mit einem aus heutiger Sicht gut ausgestatteten 286 PC. Wollte ich damals ‚The Secret of Monkey Island‘ spielen, so musste ich unter MS-DOS 5.0 immer erst über die Kommandozeile den Maustreiber separat händisch laden, sonst funktionierte diese eben nicht.
Wenn ich ehrlich bin, so bin ich froh, dass ich die alte Hardware immer wieder irgendwann entsorgt habe. Alle alten DOS-Spiele laufen inzwischen auf den für DOS-Spiele optimierten Emulator DOSBox [2] sehr gut und auch ScummVM [3] für die alten Point-&-Click-Spiele von Lucasfilm/LucasArts, Sierra etc. ist deutlich angenehmer.
Alte Hardware zu benutzen und am Leben zu halten ist eben auch Arbeit, weil es eben auch bedeutet diese technisch zu Reinigen und Pflegen und im Zweifel muss der Lötkolben eingesetzt werden. Nicht zu vergessen, dass die Geräte auch Platz zum Lagern in Anspruch nehmen. Inzwischen ist das der Raum und die Zeit, die ich in meinem Leben für andere wichtigere Dinge benötige.
Aber es gibt kein richtiges Leben im Falschen. Auch ich beschäftige mich inzwischen wieder mal mit alten Betriebssystemen, deren Hardwareplattformen inzwischen aus meiner Perspektive überhaupt nicht mehr aufzutreiben ist. Dies ist aber nicht schlimm, da es inzwischen einen einigermaßen passablen Emulator für diese alte Hardware gibt.
Links:
[1] http://www.amoretro.de/2013/01/shuttle-hot-223-opti-928-yamaha-opl3-soundkarte.html
[2] https://www.dosbox.com
[3] https://www.scummvm.org
P.S. Ihr Blog habe ich mal in meinen RSS-Reader aufgenommen
Sehr interessanter Kommentar, vielen Dank dafür.