Alten PC reparieren – Überlegungen
Im dritten Teil meiner Artikelserie geht es um grundsätzliche Überlegungen wie das Projekt weiter gehen soll. Ich habe bereits den PC durch ein neues Netzteil, neue Wärmeleitpaste und viel Frust mit dem RAM zum Laufen gebracht. Wie soll das System nun aufgesetzt werden und welche Verbesserungen sind möglich.
Alten PC reparieren – Überlegungen
Das erste Ziel ist den alten PC wieder zum Laufen zu bringen. Dieses ist nun geschafft und es geht gleich weiter. Was soll der PC einmal leisten, wofür soll er eingesetzt werden? Kann man eventuell recht günstig mit gebrauchter oder neuer Hardware noch zusätzliche Features freischalten?
Bestandsaufnahme
Mein neuer alter PC hat eine Quad-Core CPU mit einer Taktfrequenz von 3 GHz. Das klingt zwar aktuell wenig spannend – solche Rechner bekommt man für einige 100 Euro, doch in Relation zu seinem alter ist das erstaunlich. Den PC habe ich vor 8 oder 9 Jahren geschenkt bekommen – war damals also sicher kein High-End Gerät. Interessant ist, dass er heute auch noch recht gut mithalten kann – mit der nötigen Grafikkarte kann er auch noch moderne Spiele halbwegs passabel darstellen.
Bemerkenswert ist das schon – ein fast 9 Jahre alter Rechner läuft noch immer und kann auch aktuelle Software verarbeiten. Mit einer Grafikkarte und einer SSD würde er immer noch in der Mittelklasse mitspielen. Man kann sich das vermutlich heute kaum vorstellen, aber jeder der die Hardwareentwicklung der 90er Jahre mitgemacht hat wird ebenso verblüfft sein. Im selben Zeitraum im Vergleich würde dieser PC ein 286 zu Pentiun 3 sein – das heißt eine Leistungssteigerung von vielleicht 10 MHz zu 1-2 GHz. So wenig hat sich also in den letzten 10 Jahren im Vergleich zu den 90er Jahren getan…
Wie geht es weiter
Ich habe ja bereits zwei heiße Kandidaten für ein Update genannt:
- SSD zusätzlich zu den Festplatten
mit einer SSD beschleunigt man den Systemstart enorm, außerdem würden alle Programme davon schneller geladen. Ob diese Investition Sinn macht, kommt ganz auf den Einsatz des Rechners an. Als Büro Maschine die einmal am Tag mit allen Programmen gestartet wird wohl eher weniger. Interessant ist jedoch, dass man bereits kleine SSD Platten für 50€ oder sogar darunter bekommt. Die Preise dürften da in den letzten Jahren komplett verfallen sein… 120 GB für 40€, das ist fast so viel wie die aktuelle Daten Festplatte hat. - Grafikkarte
Damit man auch neuere Spiele spielen kann ist eine aktuellere Grafikkarte nötig. Mit 256 Shared Memory kommt man nicht weit. Interessant ist, dass sich bei CPU wenig getan hat, dafür aber in den letzten Jahren bei den Grafikkarten. Moderne Geräte haben schon 4-8 GB Speicher und eine enorme Taktfrequenz. Da gab es einen enormen Sprung bei den GigaFLOPS die so eine Karte an Durchsatz hat. Da mein Board nur PCIe 1.1 hat wird vermutlich eine aktuellen PCI 3.0 Karte wenig Sinn machen, man kann sich aber bei gebrauchten oder auch neuen Karten zweiter Klasse schlau machen. Mit 50-150€ bekommt man da bereits eine ordentliche Grafikkarte für den mittleren Bereich der Benchmarks. Eine enorme Verbesserung für einen fast 10 Jahre alten Rechner.
Das Board hat nicht all zu viele Steckplätze und kann deshalb nicht groß erweitert werden. Eventuell macht noch eine Karte mit USB 3 Steckern Sinn oder eine zweite Netzwerkkarte damit er als Router verwendet werden kann.
Zusammenfassung
Das Zusammenfassende Resümee ist, dass der Rechner wegen der guten Leistung auch heute noch mehr als fähig ist. Ich werde ihn mir deshalb als neuen Heimrechner herrichten. Das heißt wer wird neben beruflichen Arbeiten (Homeoffice), Email, Internet surfen auch noch für Unterhaltung sorgen (Spiele). Den Rechner setze ich einstweilen mit der nötigen Software aus und werde ihn, sofern angemessen, durch neue Hardware aufrüsten. Ob, was und wann erfahrt ihr in diesem Blog.
Fazit
Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch so viel Zeit und Geld in den alten Rechner stecken könnte. Die Arbeit mit der Hardware macht Spaß und es ist toll Überlegungen zu dessen Verbesserung anzustellen. Gerade mit einem solchen Rechner kann man recht günstig einen durchaus passablen Rechner zusammenstellen, der auch heute noch eine Daseinsberechtigung hat. Die initiale Idee ihn zum Laufen zu bringen und als vintage computing Rechner mit alter Software auszustatten war doch etwas unpassend….vielleicht finde ich da noch irgendwo meinen alten Pentium 2 dafür.
Was würdet ihr empfehlen? Wie könnte man den Rechner verbessern – gibt es sogar konkrete Vorschläge zu SSDs und Grafikkarten? Was wäre besser – eine NVIDIA oder AMD?
Gut zu wissen, dass ein 9 Jahre alter Rechner aktuelle Software verarbeiten kann. Das finde ich schon erstaunlich. Ich habe auch einen alten PC und überlege mir, ob eine Reparatur sinnvoll wäre. Dein Beitrag finde ich schon toll und inspirierend. Danke!