Amiga Dokumentation
Auf der Homepage vom ZDF gibt es aktuell eine nette Amiga Dokumentation zum Ansehen. Die Amiga Dokumentation mit dem Title „Die Amiga-Story“ zeigt die Anfänge des Kultrechners von Commodore und beleuchtet dessen Entwicklung aus Sicht der Videospiel Industrie. Die Dokumentation kann man auf der ZDF Seite ansehen.
Amiga Dokumentation
Commodore hatte mit ihren Amiga Rechnern einen großen Einfluss auf die Entwicklung sowohl der Hardware als auch der Software, insbesondere der Computerspiele. Die Amiga Rechner waren die leistbaren Heimcomputer die fast jeder ab 30 jährige aus der Kindheit kennt. In fast jeder Familie gab es jemanden, der einen solchen Rechner hatte. Durch die große Verbreitung wurde das Spielen langsam akzeptierte Freizeitbeschäftigung, der Rechner langsam akzeptiertes Gerät für den Heimgebrauch. Im Büro hielt der Rechner noch etwas zögerlicher Einzug, brachte aber auch im Business Umfeld einen spürbaren Einfluss.
Amiga zu Commodore
Der Amiga 1000 basiert auf einer Zeichnung in der das System auf Papier mit Bleistift skizziert wurde. Später wurde dieses Konzept auf einem Whiteboard ausgearbeitet und die Firma Amiga mit früheren Mitarbeitern größerer Hardware Firmen wie Atari, Hewlett und Apple gegründet. Obwohl das Konzept aus dem Jahre 1982 stammte sollte es trotzdem bis 1985 dauern, bis der erste Rechner in den Verkauf kam. Grund dafür waren Geldprobleme der jungen Firma Amiga, die schlussendlich in einer Übernahme durch Commodore führen. Eine Klage von Atari konnte glücklicherweise die pompöse Präsentation nicht verhindern.
16 Bit Wahnsinn
Der Amiga wurde groß gefeiert. Die kluge Architektur mit der Aufsplittung auf 3 Chips (Agnus, Denise und Paula) erlaubten Berechnungen die man zur damaligen Zeit nur von leistungsfähigen Großrechnern von mehreren 10.000 Dollar kannte. Die Custom Chips entlasteten die damals überaus moderne Motorola 68000 CPU und erlaubte 3D Grafik, Sprites, über 4000 Farben und 4 Kanal Audio. Zum ersten Mal war ein günstiger Heimcomputer für bis dahin unbekannte Branchen interessant. Neben der Spieleindustrie erfreute er noch Musiker und Grafiker. Er erlaubte Sampling von Audio Aufnahmen und Erstellung digitaler Klänge. Im Grafikbereich war Deluxe Paint das erste verfügbare Grafiktool, mit dem man zuhause professionelle Bilder erstellen und bearbeiten konnte.
Erfolg lässt warten
Obwohl bereits der Amiga 1000 das Potenzial zum großen Erfolg hatte dauerte es etwas bis zum Amiga Höhenflug. Commodore vermarktete das Gerät schlecht, weshalb er im Gegensatz zum noch parallel verkauften C64 mäßig erfolgreich war. Erst durch die Aufsplittung in Amiga 2000 als professionelle Hardware und Amiga 500 für den Heimbereich und Spiele kam er auch bei den Kunden besser an. In die Büros fand er wegen Inkompatibilität zu PCs erst den Einzug, als man mit Software beziehungsweise einem Zusatzboard PC Software wie Microsoft Word emulieren konnte. Das war auch der Start eines langsamen zusammenwachsens unterschiedlicher Hardware Systeme.
Demoszene und Raubkopierer
Den größten Erfolg feierte insbesondere der Amiga 500 als Spielecomputer. Der vormals massiven Qualitätsunterschiede zu Spielhallen Systemen war ab dem Amiga 500 Geschichte. Spiele konnten plötzlich in gleicher Qualität zuhause im Kinderzimmer gespielt werden, völlig neue Spielgenres entstanden. Mit dem wachsenden Erfolg wuchs auch die immer größer werdenden Raubkopiererszene. Plötzlich konnten Anwender Zuhause nicht nur Software konsumieren, nein sogar verändern. Aus der Raubkopierer Szene entstand auch sehr schnell die berühmte Demoszene. Von Kopierern manipulierte Spiele wurden vielfach durch ein grafisch hochwertiges Intro erweitert. Diese Software Experten tüftelten oft Wochen und Monate an eigenen Demo Sequenzen, Cutszenes und kleinen Spielen. Aus diesen lernten umgekehrt wieder Programmierer und entwickelten davon inspiriert neue Spiele.
Fazit
Die Amiga Dokumentation ist sehr inspirierend und lehrreich. Ich wusste bis zuletzt noch gar nicht, dass der Amiga von einer Firma namens Amiga entwickelt wurde und nicht von Commodore. Auch die Zeit bis zur Veröffentlichung und das Umfeld mit anderen Mitbewerbern ist extrem spannend mitzuverfolgen. Wie so oft war der Erfolg weder sicher noch einfach zu erreichen. Umso mehr freut man sich, wenn man seinen eigenen Amiga Rechner wieder herausholt und bootet.
Was hat euch an der Dokumentation gefallen? Warum gefällt euch der Amiga?