Odroid Go Anleitung

In meiner Odroid Go Anleitung zeige ich euch wie man den GameBoy Klon zusammenbaut und darauf alte GameBoy Roms startet. Zuletzt habe ich ja bereits über meinen GameBoy Classic berichtet und wie man diesen repariert. Mit dem Odroid Go kann ich nun alle Spiele spielen, die ich als originale Kassetten nicht besitze.

Odroid Go Anleitung

Fast 20 Jahre habe ich meinen GameBoy Classic nicht benutzt. Doch kaum repariert macht das Spielen damit wieder richtig Spaß. So sehr, dass ich bereits nach neuen Kassetten ausschau halte. Im besten Fall werden GameBoy Spiele aktuell für 10€ gehandelt, es gibt jedoch auch ausnahmen, manche gute Spiele gibt es nicht oder nur für 100€ oder mehr. So macht das keinen Sinn!

Bei der Suche nach einer Lösung bin ich auf den Odroid Go gestoßen, den habe ich mir auch gleich für 50€ samt SD Karte von Amazon bestellt. Die Lieferung war zwei Tage später da. Den Zusammenbau habe ich hier dokumentiert.

Die Box

Geliefert wird der Bausatz in einer Box auf der Odroid steht und das bekannte Android Logo von Google enthält. Obwohl so mancher Youtuber behauptet auf dem Odroid Go läuft ein Android, so ist das glatt gelogen. Es handelt sich um ein auf dem ESP32 Prozessor basierendes Bord. Auf diesem läuft eine Firmware die Emulatoren von Retro Konsolen ausführt (aktuell Game Boy, Game Boy Color, Game Gear, NES, Sega Master System und Coleco Vision).

Ich habe mir zusätzlich noch eine neue Class 10 SD Karte gekaut. Ein paar Gigabyte Speicher reichen vollkommen aus, preislich fand ich die mit 32 GB optimal, wobei ich den Speicher aber nie voll bekommen werde…

Ausgepackt

In der unscheinbaren Box findet man mehrere gut verpackte Teile. Das Gerät kommt als Bausatz, wobei man aber nur zusammenstecken und Schrauben fixieren muss. Trotzdem gilt die nötige Sorgfaltspflicht, man kann schnell mal ein Bauteil beschädigen. Der erste Schritt ist die Kontrolle, ob alles da ist.

Wir haben:

• eine Platine (auf der befindet sich der Prozessor)
• ein Akku
• einen Speaker
• ein Display (in der roten Luftkissenverpackung)
• das Gehäuse (eine transparenter Vorder- und Rückseite)
• Knöpfe (ein Steuerkreuz, zwei Knöpfe A und B, einen Schalter)
  für jeden Knopf gibt es einen Plastikteil darunter, die 4 Knöpfe unter dem Display sind nur Silikonteile.
• ein durchsichtige Plastikschicht als Displayschutz
• eine Steckerleiste (für eigene Projekte)
• ein USB Ladekabel

Zusammenbauen

Die Montage vom Odroid Go beginnt man am besten beim umgedrehten Deckel. Dort legt man das umgedrehte Steuerkreuz und die beiden Knöpfe hinein. Dank den Fortsetzen die genau in die Löcher des Deckels passen ist nur der korrekte Einbau möglich. Auf die Plastikknöpfe legt man danach die Silikonteile. Diese lassen die Knöpfe später wieder raus springen. Zuletzt packen wir noch vorsichtig das Display aus und entfernen die Schutzfolie. Nun muss man dieses in den dafür vorgesehenen Platz drücken – am Rand rastet das Display ein. Wichtig ist dabei nicht zuviel Kraft zu benutzen, es besteht die Gefahr das Display dauerhaft zuschädigen. Ist es fixiert können wir auf der Rückseite die Schutzfolie wieder drauf kleben. So sollten wir durch Staub oder auf dem Tisch rumliegende Schrauben das Display nicht schädigen können.

Als nächstes legen wir die Platine auf den Deckel. Du wirst merken, sie passt perfekt. An den dafür markierten Stellen kann man sie bereits mit Schrauben fixieren. Auf der, von vorne gesehen, rechten Seite legen wir noch den Schalten in die Vorrichtung. Der graue Plastikschalter verlängert so den Switch der Platine. Auf der anderen Seite müssen wir das Display anschließen. Der Steckplatz hat eine schwarze Fixierung. Die heben wir mit einem Schraubenzieher aus der Verankerung. Das Kabel lässt sich nun darunter leicht in die Vorrichtung stecken. Liegt diese richtig drückt man die Verankerung fest nach unten, sie rastet ein.Wichtig: das Display Kabel nicht knicken oder einreißen. Diese Bauteile sind nicht zu reparieren, also lieber Geduld anstatt Gewalt verwenden.

Der nächste Schritt ist sehr einfach. Man muss lediglich den Akku und den Lautsprecher in die dafür vorgesehene Bereiche legen und mit dem Kabel am Board anschließen. Die Kabel sollte man gleich sinnvoll organisieren, wir machen nun gleich das Gehäuse zu. Dafür legt man die eigentliche Unterseite vom Gehäuse drauf und kontrolliert ob alles hält und nirgends ein Kabel eingezwickt ist. Mit den Schrauben kann man den Teil fixieren. Es fehlt nun nur noch das Schutzglas für das Display.

Das Schutzglas ist beidseitig verklebt. Es gibt auf der einen Seite einen selbst klebenden Rand, diesen sollten man zuletzt freilegen. Das Entfernen der Sticker ist gar nicht so einfach, ich habe relativ lange benötigt um diese abzuziehen. Ich wollte das Plastik unter keinen Umständen bereits zerkratzen. Sobald man das geschafft hat klebt man den Schutz über das Display. Wichtig: entfernt zuerst die Schutzfolie und kontrolliert doppelt und dreifach ob nicht doch noch ein Haar oder Staubkorn am Display liegen. Die würde man dann nur noch schwer entfernen können.

Software

Schaltet ihr nun eure neue mobile Spielkonsole ein, dann seht ihr folgendes Bild:

Es ist noch keine SD Karte eingelegt. Diese wollen wir im nächsten Teil der Artikelserie erstellen.

Fazit

Der Odroid Go ist ein Game Boy Klon, der aktuelle Technik nutzt. Neben einem beleuchteten LCD Farbdisplay arbeitet auf dem Board ein ESP32 Prozessor der mehrere unterschiedliche Retro Spielkonsolen emulieren kann. Der Prozessor ist gemessen an heutigen Maßstäben nicht sehr leistungsfähig, zur Emulation 30 Jahre alter Spiele aber ausreichend. Dank der energiesparenden Konstruktion läuft der Odroid Go viele Stunden mit einer Akkuladung.

Der Zusammenbau war recht einfach. Es sind keine technischen Voraussetzungen nötig, man sollte sich nur ein bisschen Zeit nehmen und meine Anleitung genau befolgen. Nach einer halben Stunde hat man für wenig Geld eine tolle Retro Spielekonsole.

Bei welchen Schritten gibt es Unklarheiten? Welche Probleme hattet ihr beim Zusammenbau?