NAS – Eigenbau oder kommerzielle Lösung
In den letzten Wochen habe ich mich intensiv mit dem Thema NAS für den privaten Gebrauch beschäftigt. Heute ist es ja schon fast „normal“, wenn man im Haushalt Filme, Musik und Fotos zentral speichert und diese Medien auch auf allen Geräten im Haushalt verfügbar macht. Ein Netzwerkspeicher muss also her. Was ist aber besser: ein NAS selber basteln oder eine kommerzielle Lösung kaufen?
NAS – Eigenbau oder kommerzielle Lösung
Ein moderner Haushalt hat nicht nur einen Fernseher. Heute hat man in fast jedem Zimmer ein TV Gerät hängen, es gibt Smartphones, Tablets und Computer. Filme und Serien werden entweder über einen Streaming Dienst wie Netflix, Amazon Prime oder Sky bezogen oder alternativ die Dateien über Torrent Seiten heruntergeladen. Ob das nun legal ist oder nicht sei dahingestellt, ein durchschnittlicher Haushalt hat heute mindestens eine Festplatte mit Mediendaten. Diese Daten sollen allen Familienmitgliedern im gemeinsamen WLAN Netzwerk verfügbar gemacht werden.
NAS kaufen
Sowohl im Internet als auch im Einzelhandel gibt es zahlreiche NAS Systeme in den unterschiedlichsten Preisklassen. Wenn man sich ein NAS zulegen möchte steht man vor einer Menge an Fragen die es zu klären gibt:
- Budget
Das verfügbare Budget gibt meist die technischen Voraussetzungen vor, obwohl es nicht so sein sollte. Billige NAS können ausfallen und man muss in jedem Fall damit rechnen, dass die Daten nicht mehr verfügbar sein können. Die Investition in ein sicheres Backup ist deshalb bei der initialen Überlegung Pflicht und darf nicht am geringen Budget scheitern. Eine Datenrechnung kann mehrere hundert Euro kosten! - Speicher
Größere NAS Systeme speichern Daten auf mehreren Platten. Je nachdem wieviel Platz man benötigt können das bereits mehrere Terabyte an Daten pro Platte sein. Kleine NAS haben eine, große oft viele Harddisks. Je nach Raid Typ sind diese Daten auch ausfallssicher. Wobei man aber beachten muss: ein Raid ist kein Ersatz für ein Backup. - Bandbreite
Ein Gigabit Anschlüss ist heute Pflicht! Alles darunter bremst das Netzwerk und kann beim Steamen den gleichzeitigen Zugriff von mehreren Geräten aus verhindern. - Datensicherheit
Die Hauptaufgabe neben der Speicherung von Daten ist auch die schnelle Verfügbarkeit. Raid Systeme beschleunigen den Zugriff, können aber auch zur Ausfallssicherheit beitragen. Optimal sind Raid Typen bei denen man im laufenden Betrieb kaputte Platten wechseln kann. - Backup
Man muss immer damit rechnen, dass ein Netzwerkspeicher-System kaputt wird, möglicherweise sogar durch einen Zimmerbrand. Man benötigt bei wichtigen Daten ein Backup, dass sich im besten Fall physisch nicht im selben Raum befindet. Ein gute Lösung sind Cloud Speicher, sofern das die Internetgeschwindigkeit von zuhause zulässt.
NAS selber bauen
Wenn ein kommerzieller Netzwerkspeicher zu teuer ist, dann kann man sich auch recht einfach eines selber bauen. Dafür benötigt man einen alten PC in dessen Tower ein oder mehrere Festplatten Platz haben. Festplatten kann man oft von gebrauchten Geräten günstig beziehen, ideal sind mehrere Speicher vom selben Typ und selber Größe, diese könnte man dann auch in einem Raid Verbund laufen lassen. Eine Alternative für einen Hardwarekauf ist ein Raspberry Pi. Auch damit kann man sich ein Raspberry Pi NAS bauen, dieses ist sehr günstig und zuverlässig und es gibt zahlreiche Anleitungen.
Ein NAS im Eigenbau hat neben dem Preis noch einen zweiten Vorteil: man kann sich selber die Software installieren. So kann man neben der NAS Funktionalität auch noch Medien-, Datei- oder Web Server installieren. Man ist maximal flexibel.
Fazit
Ein NAS gehört heute schon fast zu jedem Haushalt, so wie ein TV Gerät, ein Tablet oder ein Smartphone. Der zentrale Datenspeicher bietet viele Vorteile, bei klugem Setup und einem sicheren Backup sind die Daten optimal geschützt. Je nach Qualifikation und Zeit kann man sich den Speicher auch selber zusammenbauen und durch Software konfigurieren.
Was habt ihr im Einsatz, ein kommerzielles NAS oder ein selbst gebautes?
Ich selbst habe eine Zyxel 325V2 imEinsatz, die für meine Bedürfnisse reicht.
Aber für leute die nicht viel Ahnung im PC Bereich haben würde ich doch eine Fertiglösung von Synology oder QNAP empfehlen. Nicht jeder hat das know how um ein system a la freeNAS aufzuetzen.
Klasse Artikel ansonsten!