DIY: PC Gehäuse selber bauen – Teil 5
Finale! Die letzten paar Schritte bis das eigens konstruierte PC Gehäuse fertig ist und ich den ersten Test mit meinem Pentium 2 machen kann. Ich freu mich ja schon so!
DIY: PC Gehäuse selber bauen – Teil 5
In diesem Artikel geht es darum, wie ich mein selbst gebautes PC Retro Gehäuse für den Pentium 2 foliert habe. Ich habe bereits Erfahrung mit dem Folieren von PC Gehäusen, so habe ich den DOS PC in einer schönen Holzoptik neu erstrahlen lassen. Clint von Lazy Game Reviews wär stolz auf mich!
Wo beginnt man?
Hast du schon einmal was foliert? Ich bin nicht ganz ohne Vorwissen gestartet, habe ich doch bereits im zuvor verlinkten Artikel über meinen folierten MS DOS Retro PC berichtet. Dort war das Folieren sehr einfach. Die Folie in Holzoptik sieht dazu noch extrem hübsch aus, vor allem in Verbindung mit dem leicht vergilbten Plastik. Das Gehäuse hat einen richtigen frühen 90er Jahre Touch.
Für dieses Projekt habe ich zwei unterschiedliche Folien gekauft. Eine schwarz-glänzende und eine in gebürsteten Aluminium Optik. Die Optik des Gehäuses soll deutlich moderner und richtig spacig wirken. Deshalb wird schwarz die Grundfarbe sein. Da ich mit dieser Folie noch keine Erfahrung habe starte ich bei der kleineren Seitenfläche. Aufgeklebt und mit einem Messer zugeschnitten sieht das ganz professionell aus. Auf der glänzenden Folie sieht man aber gleich die Holzreste vom Schleifen…
Fläche für Fläche wird rund herum Folie aufgeklebt und der Rest am Rand abgeschnitten. Die Folie lässt sich auf dem Holz gut ankleben und eingeschlossene Luft einfach herausstreichen. Die Folie ist überall glatt, außer an Stellen an denen das Holz unregelmäßig ist – und die gibt es wenn man ganz genau hin sieht. Spannend sind die kleineren Bereiche bei den Löchern wie den LEDs und Knöpfen.
Die Löcher sind schwer! Bei den Knöpfen habe ich die mit dem Messer rundum ausgeschnitten. Leider geht das nicht gut, weil man quasi blind schneiden muss und deshalb ist der Rand ziemlich ausgefranst. Man sieht das aber gar nicht, da der Knopf noch einen Rind darüber stülpt – phu! Bei den LEDs habe ich das dann besser gemacht und ein Kreuz geschnitten und das Material mit einer der LEDs einfach nach innen gedrückt. Die Folie bleibt so kleben und man kann die LED danach von innen nach außen stecken ohne die Folie wieder nach draußen zu drücken.
Tricks
Überall dort wo keine Folie ist, sieht man das Holz. Das sind insbesondere die Ränder bei den Lüftungsschlitzen. Was tun? Ich hab da einfach einen Trick aus der Automobilbranche genommen. Dort bessert man Steinschläge gerne mit Lackstiften aus, weshalb ich die Ränder einfach mit einem schwarzen Lackstift angemalt habe. Optisch ist das fast nicht zu erkennen!
Metall Optik
Die Metall Optik des gebürsteten Aluminiums ist sehr hübsch. Am besten kommt das zur Geltung, wenn man es sehr sparsam einsetzt. Aus diesem Grund habe ich damit nur das 3D Logo mit der römischen Ziffer II foliert. Der letzte Schritt vom Gehäuse war die Montage dieser Abdeckung der Lüfterschlitze indem das Logo einfach angeleimt wird. Kurz davor entstand dieses Foto:
Finale!!!
Jetzt noch den Deckel drauf, an den Strom anschließen und Daumen drücken. Springt er an? Wird Windows 98 booten? Brennt er ab? Nein, gleich der erste Test hat geklappt. Mit dem Wissen kann ich mir mein Retro Zimmer im Keller neu einrichten und einen schönen Platz für meinen neuen Retro PC suchen. Der große Dämpfer beim Pentium 2 Build ist damit zur großen Stärke geworden. Optisch ist der PC nun der schönst in meiner Sammlung, nicht nur weil da so viel Arbeit drinnen steckt.
Der neue Platz
Den nächsten Tag verbringe ich damit einen Platz für den neuen Liebling zu suchen und wie es so kommt muss ich auch gleich mal das Zimmer komplett putzen, damit nachher alles tip-top ist, du kennst das ja. Die alten Kisten sind ja nicht gerade klein und wenn man mehr als einen besitzt wird der Platz auch schon mal eng. Glücklicherweise habe ich am Rand vom Tisch noch einen guten Platz gefunden. Dort kann man nun endlich auch Spiele und Programme ab Mitte der 90er Jahre laufen lassen. Welch eine Freude. Da beginnt man gleich an weitere Upgrades zu denken…
Fazit
Und wieder ist ein Projekt abgeschlossen. Die Freude ist groß! Zeit zum Feiern bleibt aber kaum, denn mit einem funktionierenden Pentium 2 Rechner folgt auch die Verantwortung diesen zu nutzen. Das heißt für dich: es folgen weitere spannende Artikel rund um die Technologie der 90er Jahre, DOS und Windows 98. Der Raspberry Pi im Gehäuse hat ja aktuell noch nichts zu tun und auf dem Weg zur Post ist auch schon ein ganz bestimmtes Zusatzgerät für den Rechner. Mehr dazu in den folgenden Artikeln, bleibt dran!
Ich bitte dich noch deine Gedanken zu meinem Projekt als Kommentar zu posten. Ich freue mich auf Ideen, Anregungen oder gar Kritik.
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Hallo! Tolles Projekt. Eigentlich habe ich schon längst gefunden, was ich suchte (Einbauanleitungen für diverse Hardware). Aber dann hab ich an einen „schönen Tower“ gedacht, denn mein Lüfter kann RGB/LED und mein PC Gehäuse ist closed… Und wahrscheinlich bekomme ich nur ein schönes Gehäuse, das mir gefällt, wenn ich es selber herstelle. So kam ich hierher. Ein liegendes PC-Gehäuse ist eine super Idee. Und da mir Monitore aufm Schreibtisch immer ein Stück weit zu niedrig stehen, ist die Platzierung unterm Monitor hervorragend. Mir kam während dem lesen, dass es auch praktisch sein könnte, den PC – wenn man alles eh auch liegend verbauen kann – gleich unter / in die Schreibtischplatte zu montieren. Sodass man die Platte anhebt, und dann Teile austauschen kann. Wenn man den Schreibtisch auch selber baut, wäre das jedenfalls eine Maßnahme. Und ich hab das richtig cool im Kopf, aber ich bin weder Tischler noch Produktdesigner um das mal umzusetzen. (Naja. Ein Mockup in Blender basteln könnte allerdings klappen) . Anyway. Danke für deine Inspiration und das Teilen des Prozesses!