Oracle Virtualbox
Oracle Virtualbox ist ein Softwareprogramm mit dem es möglich ist Betriebssysteme zu virtualisieren. Durch die Virtualisierung können auf einer Hardware beliebig viele unterschiedliche Betriebssysteme laufen. Zum Einsatz kommt diese Technik vor allem auf Root Servern die so leistungsfähig sind, dass man dort problemlos ohne Leistungseinbußen mehrere Instanzen parallel betrieben kann.
Oracle Virtualbox im Detail
Viele andere Blogs berichten schon wie Virtualisierung mit VirtualBox funktioniert. Deshalb muss auch hier ein Artikel darüber erscheinen. Virtualisierungssoftware wie Oracle Virtualbox kann unter anderem folgendes:
- CPU zuweisen
einer Instanz können mehrere CPU Kerne zugewiesen werden. Somit kann man bestimmten Systemen mehr Rechenleistung zuordnen. - RAM zuweisen
einer Instanz kann beliebig viel Hauptspeicher zugewiesen werden. Linux Server die bestimmte Aufgaben erfüllen kann damit genau soviel Speicher gegeben werden wie sie brauchen. Somit kann man den Hauptspeicher optimal auf die einzelnen Systeme aufteilen. - virtuelle Festplatten
virtuelle Systeme werden auf virtuellen Festplatten gespeichert. Diese sind nach dem Linux Grundsatz jeweils genau eine Datei. Eine Festplatte mit fixem Speicher von zum Beispiel 10 GB wird in einer 10 GB großen Datei gespeichert, egal wie viel am System tatsächlich abgespeichert ist. Auch hier kann man den verfügbaren Speicherplatz optimal auf die einzelnen Systeme aufgeteilt werden. Festplatten kann man auch unterschiedlichen Instanzen zuweisen wie eine externe Wechselfestplatte. - CD/DVD und Disketten Laufwerke simulieren
genau wie Festplatten kann Oracle Virtualbox auch mit Laufwerken umgehen. Dabei ist es egal ob das ein echtes DVD Laufwerk ist oder zum Beispiel eine *.iso Datei die eingebunden wird. - Netzwerke simulieren
die einzelnen Instanzen verwenden standardmäßig die Internetanbindung vom Hauptrechner und sind auch über das Netzwerk zu installieren. Für komplexere Aufgaben kann man durch bis zu 4 virtuelle Netzwerkkarten auch ein ganzes Rechnernetz aus virtuellen Instanzen erstellen. - Snapshots speichern
dank den klugen Oracle Virtualbox Entwicklern kann man seinen aktuellen Systemzustand jederzeit in einem Snapshot speichern. Damit kann man eine virtuelle Maschine per Mausklick auf einen Ausgangszustand zurücksetzen. Ein kaputtes System ist somit schnell repariert, ein hartnäckiger Trojaner sofort entfernt.
Installation
Die Installation von Oracle Virtualbox ist sehr einfach. Auf der Downloadseite der Homepage findet man Downloads für die aktuelle Version für folgende Betriebssysteme:
- Windows
- Linux
- Mac OSX
- Solaris
Bei einigen Linux Distributionen ist Virtualbox bereits vorinstalliert. Da neben den Binaries auch der Source Code heruntergeladen werden kann ist es möglich die Software auch für andere Betriebssysteme zu erstellen.
Konfiguration
Die Erstellung neuer virtueller Maschinen ist am einfachsten über die grafische Oberfläche (GUI) möglich. Sollte es auf dem keinen grafischen Desktop geben (zum Beispiel am Server), dann kann man virtuelle Maschinen auch am Laptop erstellen und auf den Server kopieren.
Die Konfiguration ist fast selbsterklärend. Man wird vom Programm über Dialogboxen und Formulare sehr gut durch den Erstellvorgang geführt.
Schritt 1
Mit einem Klick auf „Neu“ startet man die Erzeugung einer neuen virtuellen Maschine. In diesem Schritt muss einen Namen eingeben und sowohl Betriebssystem als auch Version auswählen. Diese Auswahl legt Basiseinstellungen fest damit das System problemlos installiert werden kann.
Schritt 2
Nun müssen wir festlegen wie viel Arbeitsspeicher dem System zugewiesen wird. Dabei wird schon abhängig des gewählten Systems ein Minimalwert vorgeschrieben.
Schritt 3
Es wird spannend. Wir müssen nun den Speicherort festlegen. Dafür erstellen wir am besten eine neue Festplatte. Dabei wird eine virtuelle Festplatte erstellt, welche am Hostsystem als eine einzige große Datei angelegt wird. Der Klick auf „Erzeugen“ startet einen weiteren Assistenten der uns durch die Erstellung einer neuen Festplatte führt. Den können wir durch klicken.
Schritt 4
Man kommt nun zurück in die Übersicht aller Instanzen. Das Gerüst unserer virtuellen Maschine ist erstellt. Wir können die Einstellungen noch weiter verfeinern oder direkt starten. Sollte man ein CD oder DVD Laufwerk im Rechner haben kann man eine Installations-CD einlegen, es wird dann automatisch die Installation des Windows System gestartet.
Warum virtualisiere ich mein Betriebssystem?
Rechner wurden in den letzten Jahren immer leistungsfähiger. Die maximale CPU Power eines Rechnerkerns bleibt schon seit Jahren relativ Konstant bei circa 3 GHz. Verbesserungen dahingehend sind durch physikalische Grenzen bei der derzeitigen Technologie nur schwer zu realisieren. Die Entwicklungen gehen heute immer weiter in Richtung Parallelisierung. So ist es nicht verwunderlich, dass aktuell Quad-Core, ja sogar Octa-Core Prozessoren Standard sind. Diese Prozessoren mit 2, 4 oder gar 8 Prozessorkernen sind dabei nicht nur auf Servern sondern auch schon in Tablets und Smartphones im Einsatz.
Prozessoren mit mehreren Kernen eignen sich perfekt zur Virtualisierung. Dank Oracle Virtualbox können damit mehrere Betriebssysteme parallel vollkommen ohne Leistungseinschränkung gleichzeitig betrieben und voll verwendet werden. Damit ist es möglich, dass mehrere Benutzer auf deren individuellen Instanzen eines Systems arbeiten.
Alternative Virtualisierungssoftware
Oracle Virtualbox ist nicht die einzige Software um Betriebssysteme zu virtualisieren. Einige sehr bekannte und beliebte Alternativen sind:
QEMU- VMWare Server
- Parallels Workstation
- Windows Virtual PC
Fazit
Oracle Virtualbox ist eine mächtige Virtualisierungssoftware die vor allem durch den einfachen Einstieg für Anfänger zu empfehlen ist. Man kann mit wenigen Mausklicks sein Windows System als virtuelles Betriebssystem erstellen. Wer noch keine Erfahrung mit Linux hat kann so ungefährdet erste Erfahrungen mit dem freien Betriebssystem machen. Für den professionellen Einsatz kann Oracle Virtualbox auf einem Server auch über Kommandozeile gesteuert werden oder sogar per PHP über den Browser! Das ganze muss man natürlich immer im Kontext von Open Source sehen. Das heißt man bekommt qualitativ hochwertige Software vollkommen gratis.