Antivirus für Windows 10?
Braucht man einen Antivirus für Windows 10? Diese Frage tauchte in letzter Zeit wieder öfter aus, da zahlreiche Medien berichteten, der Windows Defender ist mehr als ausreichend. Ich habe mir das näher angesehen.
Antivirus für Windows 10?
Viele Windows 10 Nutzer stellen sich eine gute Frage: „Brauche ich eine Antivirus Software?“. Windows 10 hat mit dem Windows Defender ein legitimes Antivirenprogramm. Dieses schützt den Windows Rechner vor bekannter Schadsoftware. Doch kann man sich auf Microsofts Lösung verlassen? Besser wenn man Vergleichsstudien prüft und sich selbst ein Urteil bildet.
Eine Studie von AV Comparatives zeigt, dass Windows Defender im Vergleich mit anderer Antivirensoftware in den Bereichen Schutz, Nützlichkeit und Leistung Defizite aufweist. Defender mangelt es an benutzerfreundlichen Funktionen, die an Beliebtheit gewinnen – wie Passwort-Manager und ein integriertes Virtual Private Network (VPN).
Kompletter Schutz: Defender fällt hinter der Konkurrenz zurück
Eine Antivirensoftware benötigt eine gute Schutzbewertung. Die Erkennung und Beseitigung von Malware ist der primäre Faktor. Als Kunde und Nutzer sollte man zukünftigen Trends von Malware Angriffen im Auge behalten und die Antivirensoftware nach der Fähigkeit gegen Zero-Day Angriffen und Ransomware auswählen. Die AV Comparatives testete 17 wichtige Marken im Zeitraum von Juli bis November 2017. Defender erhielt eine Bewertung 95,5%, mit der die Software hinter sieben anderen Cybersicherheitssystemen zurück liegt.
Eine andere Studie aus dem Jahr 2017 wurde vom IT-Security Institute durchgeführt. Windows Defender liegt dabei im Vergleich zu anderer Antivirensoftware in Sachen Vorbeugung gegen Zero-Day Malware Angriffe zurück. Zero-Day Angriffe geschehen am Tag an dem Entwickler eine Sicherheitslücke entdecken. Ihre Beliebtheit unter Cyberkriminellenwächst. Die Testergebnisse des IT-Security Institutes (für Juli und August) zeigten bei Windows Defender einen nur 97,0%-igen Schutz gegen Zero-Day Malware Angriffe. Mehrere Prozent unter dem Durchschnitt der Industrie.
Defender verursacht Nutzbarkeitsprobleme
Antivirensoftware hat unterschiedliche Auswirkungen auf den Computer, da sie Webseiten, Dateien und andere Softwares scannt. Ziel dabei ist den Nutzer den bestmöglichen Schutz zu bieten, mit den geringsten Beeinträchtigung. Verglichen mit anderen Antivirenprodukten kämpft Defender damit unauffällig zu sein.
Falschmeldungen
Wenn Antivirensoftware Dateien und Webseiten nach potenziellen Gefahren scannen, können sie irrtümlicherweise einige davon als gefährlich kennzeichnen. Diese „Falschmeldungen“ können ärgerlich werden, weil sie den Zugriff auf die sichere Webseite blockiert oder die Installation von legitimen Softwares anhält. Diese Probleme verlangsamen die Arbeit und sind ablenkend.
Die Studie von AV Comparatives (unten) fand heraus, dass Defender eine höhere Falschmeldungsquote hat, verglichen mit der Mehrheit der Konkurrenz:
Defender hat besonders mit der Kennzeichnung von legitimen Softwares als Malware Probleme. Die Tests des IT-Security Institutes zeigten, dass Defender eine überdurchschnittliche Quote an Falschmeldungen für sichere Softwares aufweist. Nutzer die dieses Problem durch die Verringerung der Schutzeinstellungen von Defender beheben werden anfälliger gegenüber echter Malware Angriffen.
Leistung von Defender
Antivirensoftware verlangsamt den Computer. Letzten Endes erfordert das Scannen der Daten, die durch den Prozessor des Computer fließen, Rechenleistung. Ineffiziente Antivirenpakete verlangsamen so das Laden von Webseiten und sind der Grund für träge Systemstarts.
Die Ergebnisse des IT-Security Institutes (oben) zeigten, dass die Bewertung von Defender unterhalb des Durchschnitts der Industrie liegt. Die Leistung wurde mit 4,5 von 6,0 möglichen Punkten bewertet. Langsame Rechner aufgrund von ineffizienter Antivirensoftware bedeutet einen Verlust an Produktivität und Umsatz. Gerade für Firmen ein nicht zu akzeptierbarer Umstand.
Das Problem mit Standard Antivirenschutz
Der große Vorteil von Defender ist, dass es als Standard mit Windows 10 kommt. Es muss keine extra Software auf dem Computer heruntergeladen und installiert werden. Vorinstallierte Standardsoftware ist aus der Perspektive des Nutzers komfortabel, es macht aber auch anfälliger gegenüber Angriffe. Defender wird dadurch Hauptziel, wenn es um ungezielte Angriffe auf Computer geht. Jegliche Standardsoftware macht es einfacher vorherzusagen und bekannte Lücken auszunutzen. Defender ist dabei keine Ausnahme. Um den eigenen Rechner (und damit den sensiblen Daten der ganzen Familie) bestmöglich zu schützen braucht man das besteAntivirenprogramm. Während einige Nutzer Defender immer noch als eine rentable Option gestützt auf ihre spezifischen Bedürfnisse sehen mögen, tauschen sie Bequemlichkeit gegen Effektivität aus – ein Luxus mit persönlichen und finanziellen Kosten, dass jedes Jahr wächst.
Fazit
Kommerzielle Antiviensoftware hat einen Daseinsgrund. Antivirus für Windows 10 ist deshalb nicht unnötig geworden. In diesem Artikel habe ich gezeigt, dass man mit Defender zwar sehr gut geschützt ist, für die optimale Lösung gibt es aber bessere Alternativen.
Was denkst du darüber? Auf welche Antivirus Software setzt du?
Ich finde Windows Defender recht gut. Zusammen mit Malwarebytes ist mein System ganz clean. Ich glaube ein großer Teil der Sicherheit gegen Viren ist keine bößartige Software zu installieren, bzw keine Werbung auf unsicheren Seiten anzuclicken. Wenn man das schafft, dann sollte man keine Probleme kriegen.
Als Privatanwender ja, wenn man aber in einer Firma keinen Einfluß darauf hat was angesurft oder welche Links in Email geklickt werden, dann sieht die Sache gleich mal ganz anders aus.
In der Tat: Da kann ich Ihnen nur zustimmen!