Hyundai Ioniq Elektro Testfahrt
Heute war es soweit. Ich durfte eine Hyundai Ioniq Elektro Testfahrt machen. Die erste praktische Erfahrung mit umweltfreundlichen Autos. All meine Erfahrungen und Eindrücke hab ich in diesem Erfahrungsbericht zusammengefasst.
Hyundai Ioniq Elektro Testfahrt
Es hätte auch jedes andere Auto sein können, jedoch ist der Hyundai Ioniq aufgrund der hohen Reichweite (280 km Reichweitenangabe im Vergleich zur Konkurrenz) mein Favorit. Der Termin für die Testfahrt war nicht einfach zu planen. In Österreich haben aktuell nur wenige Händler einen Vorführer. Aufgrund einer Aktion (6 Tage Elektroauto um 60€ testen) sind die verfügbaren Modelle gerade mal ein paar Stunden in der Woche für eine Reinigung beim Händler. Ich hatte Glück in so einem Zeitfenster gerade Zeit zu haben.
Ersteindruck
Der erste Eindruck war schon mal interessant. Hing der Wagen doch gleich mal an der E-Tankstelle. Das Ausparken ging locker von der Hand, mit einem leisen Surren. Der eingeschaltete VESS Knopf aktiviert ein Motorengeräusch, damit der Wagen von Fußgängern und Radfahrern überhaupt wahrgenommen wird. Fährt man etwas schneller, dann schaltet sich diese Funktion aus. Der Testwagen ist grau. Die farbigen Akzente (braun) wirken nicht so schön, generell gefällt mir die Ausführung in weiß mit den blauen Akzenten sowohl außen als auch im Innenraum viel besser. Siehe dazu meinen Artikel zum Hyundai Ioniq Hybrid. Falls der nächste Wagen ein Hyundai Elektro wird, dann definitiv nicht grau.
Überlandfahrt
Nach einigen Metern ging es auch gleich auf die erste voll elektrische Überlandfahrt. Weg vom Stadtrand Richtung Landstraße. Die ersten Kilometer sind dabei prägend, fährt sich so ein voll elektrisch angetriebenes Auto ja ganz anders. Nach der letzten Ampel habe ich dann gleich mal in den Sportmodus gewechselt und voll Gas gegeben. Der Ioniq hat folgende Modi:
- Normal
Der normale Modus mit der Mischung aus Leistung und geringem Verbrauch. - Eco
Die Motorleistung wird auf optimale Sparsamkeit reduziert. Die Beschleunigung ist träge, trotzdem weit besser als bei jedem Verbrenner. Man spart über lange Strecken viel Energie und erweitert so die Reichweite auf bis zu 280 km. Das Display zeigt farblich ob man sparsam fährt. Optimal für längere Strecken ohne Stress. - Sport
Volle Leistung und das sofort. Im Sportmodus entfaltet der Motor die volle Leistung. In wenigen Sekunden zeigt das Tacho 120 km/h und mehr an. Man wird beim Tritt aufs Gaspedal regelrecht in die Sitze gedrückt. Man ist sofort auf 120 km/h und muss acht geben, dass der Wagen nicht Ausbricht (Vorsicht beim Überholen!).
Die einzelnen Modi kann man während der Fahrt beliebig umschalten.
Einschätzung
Meiner Meinung gibt es zwei wesentliche Unterschiede bei der Fahrt auf der Landstraße gegenüber einem Verbrenner:
- Man kann viel besser Überholen
Selbst bei über 100 km/h fühlt sich der Wagen viel ruhiger an. Man hört nur Rollgeräusche der Räder und den Fahrtwind. Das erinnert stark ans Bahnfahren in einem Wagon weit weg von der Lok. - Es fühlt sich richtig an
klingt etwas verrückt, aber der Wagen läuft so ruhig, entspannt und trotzdem schnell auf der Straße. Man kann ohne Stress und Lärm die Umgebung genießen. Man legt den Weg genau wie mit einem Verbrenner zurück, hat aber die Gewissheit, dass man keine schädlichen Abgase in der Umgebung verteilt. E-Autos sind aktuell ein Blickfang, besonders von den überraschten Fußgängern oder Radfahrern.
Stadtfahrt
Im zweiten Teil meiner 28 km langen Testfahrt geht es in die Stadt. Die meisten werden mit dem Auto in die Stadt arbeiten fahren. Deshalb ist die Stadtfahrt der wesentliche Bestandteil meines Tests.
Für diese Aufgabe habe ich mich an der ersten Ampel an den Vorderman gehängt und den Tempomat aktiviert. Mit zusätzlich aktivem Spurhalteassistenten kann der Hyundai Ioniq Elektro fast komplett eigenständig fahren. Tesla verkauft diese Funktion als Autopiloten. Ich war sehr skeptisch ob das tatsächlich funktioniert und dementsprechend nervös am Lenkrad. Tatsächlich hält das Auto einen bestimmten Abstand zum Vordermann und beschleunigt oder bremst selbstständig. Sogar die Lenkung geht automatisch. Der Ioniq folgt dem davor fahrenden Auto. Man muss lediglich den Lenker halten und bei längeren Stopps (über 5 Sekunden) kurz aus Gaspedal tippen. Das funktioniert so gut, man könnte daneben Zeitung lesen oder am Smartphone noch die heutigen Termine durchgehen. Natürlich achtet man als verantwortungsbewusster Autofahrer trotzdem nur auf den Verkehr.
Fazit
Die knapp 30 Kilometer beziehungsweise 45 Minuten fahren waren viel zu schnell vorbei. Die Testfahrt hat mir bewiesen: das nächste Auto wird 100% elektrisch. Das in doppelter hinsicht. Ein voll elektrisch betriebener Wagen (BEV) und garantiert kein anderes System. Vielleicht sogar ein Hyundai Ioniq Elektro. Leider ist die Wartezeit aktuell mehrere Monate lang, weshalb das Warten auf den Tesla Model 3 vermutlich ähnlich lang sein wird. Ich warte jedenfalls auf die finale Präsentation des Tesla 3 im Juni.
Was denkt ihr darüber? Habt ihr Fragen zu meiner Testfahrt oder dem Auto generell?