Retro Bright ausprobiert – Teil 3
Im letzten Teil der Retro Bright Artikelreihe nun das Ergebnis meines ersten Versuchs. Retro Bright kann alte vergilbte Hardware wieder wie neu erscheinen lassen. Hat das auch so funktioniert?
Retro Bright ausprobiert – Teil 3
Retro Bright funktioniert. Das ist nicht zu bestreiten. Die Gefahr liegt jedoch in der richtigen Anwendung. Mein Versuch hat gezeigt, dass man schlussendlich mit dem Ergebnis leben muss. Aber alles der Reihe nach. Die Teile meines Pentium 3 Computers (Plastikteile des Gehäuses und eine Tastatur) sind nun schneeweiß. Das war die ursprüngliche Farbe. Leichter Gilb ist komplett verschwunden, der PC sieht abgesehen von kleinen Kratzern am Gehäuse aus wie neu. Ich bin begeistert.
Amiga 500
Auch beim Amiga 500 hat Retro Bright gute Wirkung gezeigt. Die zuvor sehr stark vergilbten Tasten haben mit dem schwarz lackierten Gehäuse nicht sehr hübsch ausgesehen:
Die Tasten sehen nun viel heller aus. Sie sind weiß und die Funktionstasten wieder im Amiga grau. Der Unterschied wird deutlich, wenn man die Farben mit dem Typenschild vergleicht. Bei der genaueren Inspektion wird aber schnell ersichtlich, dass sich die grauen Funktionstasten in einem seltsamen Muster verfärbt haben:
Woher diese Struktur genau kommt ist mir nicht klar. Vermutlich war die Retro Bright Paste nicht gleichmäßig auf den Plastik verteilt beziehungsweise hat das Abdecken mit Celophan etwas damit zu tun. Ist ein kleiner Schönheitsfehler. Bei den weißen Tasten sieht man noch eine leicht dünklere Struktur bei alle jenen, die besonders stark vergilbt waren. Eventuell können beide Fehler durch eine neuerliche Session mit Retro Bright behoben werden. Von der Entfernung ist die Tastatur nun viel schöner anzusehen.
C64
Die Anwendung am C64 hat unterschiedliche Ergebnisse gebracht. Beurteilt das am besten selbst:
Die stark vergilbten Tasten (die scheinbar gar keinem Muster der Vergilbung folgen) sind nach der Behandlung viel schwerer zu erkennen. Auch hier würde wohl eine zweite Behandlung den Ursprungszustand wieder her stellen. Katastrophal hat sich Retro Bright aber auf das Gehäuse ausgewirkt. Dieses ist nun sehr unregelmäßig marmoriert. Besonders intensiv unten links. Woher das kommt weiß ich nicht. Neben der Farbe fühlt sich das Gehäuse auch schlecht an. Es ist nicht mehr glatt sondern aufgeraut und fühlt sich falsch an. So wie wenn man über eine Gummioberfläche mit den Fingern streicht. Das werde ich auf jeden Fall durch lackieren ausbessern müssen.
Fazit
Wir können folgendes festhalten: Retro Bright funktioniert. Um aber perfekte Ergebnisse zu erhalten sollte man die Mischung und die Dauer der Sonneneinstrahlung zuvor testen. Die teure alte Hardware solltet ihr erst der chemischen Veränderung unterziehen, wenn ihr einen guten Prozess gefunden habt. Es darf euch auch nicht zu schade sein, wenn das Ergebnis nicht zu 100% euren Vorstellungen entspricht. Ich kann mit meinen Versuchen leben. Das C64 Gehäuse wird einfach in einer neuen schönen Farbe lackiert. Es war ohnehin dreckig und nicht mehr ganz so schön.
Ich hoffe ihr habe aus meiner kleinen Artikelserie wichtige Informationen zu Retro Bright mitgenommen. Ich freuen mich auf Kommentare dazu und vielleicht sogar Bilder eigener Versuche?
Schade, dass die Bilder nicht „klickbar“ sind und eine größere Version dargestellt wird. Das C64 Gehäuse nach Retrobright hätte mich im Detail interessiert.
danke für die Info, war mir bisher nicht bewusst, dass das nicht geht. Das ist der Link zur großen Version: https://technology-blog.net/wp-content/uploads/2018/06/c64-nach-retro-bright.jpg
super, vielen Dank!
Die marmorierte C64-Version sieht eigentlich gar nicht so schlecht aus 😉
Hat der zweite Durchgang was bewirkt? Auch bei den grauen A500-Funktionstasten?
Zweiten Durchgang gab es bis jetzt keinen. Der C64 wurde neu lackiert, die Tastatur vom A500 sieht aktuell noch so aus.
Das marmorierte Muster sieht stark nach dem aufliegenden Celofan aus. Müssen die zu bleichenden Teile Luftdicht abgedeckt werden?
Ich habe ein video gesehen, wir jemand einen apple mit retrobright bearbeitet hat. Der hat auch noch die folie eingepinselt. Eventuell im solche muster zu vermeiden.
Das Muster entsteht, wenn die Pampe zu stark eintrocknet, oder wenn die Wassterstoffperoxid Konzentration zu hoch ist oder der Kunststoff zu lange einer hohen Konzentration ausgesetzt ist.
Ich mache Retrobright mitlerweile nur noch komplett in Flüssigkeit max 7% Wasserstoffperoxid. und mit Schwarlicht LEDs. Da sind die Faktoren dann immer die selben ud nicht Abhängig von Sonneneinstrahlung ö.ä.