Amiga Software – SysInfo
Wenn man sich mit dem Retro Computer beschäftigt, dann hat man zwangsläufig mit der Amiga Software SysInfo Kontakt. Auf Tauschbörsen werden Screenshots des Programms immer als Referenz genommen, um Geschwindigkeit, RAM und Prozessorarchitektur darzustellen. Und genau das macht das Programm. Es liefert uns Daten über den Rechner.
Amiga Software – SysInfo
Aktuelle Betriebssysteme wie Windows (Einstellungen -> System) oder MacOSX (Info -> Über diesen Mac) liefern detaillierte Informationen zur Hardware des Systems. Prozessor, RAM, Schnittstellen, Devices… ein solches Feature fehlt dem Amiga OS. Kein Problem, denn ein Entwickler hat in Assembler Sprache das Referenz Tool für alle Amiga OS Rechner entwickelt: SysInfo.
Installation
Die aktuellste Version 3.24 kann man über Aminet beziehen, ein Archiv zahlreicher Softwarebibliotheken und Programme der Amiga Generation. Diese SysInfo Version dürfte mit allen OS Versionen funktionieren, denn sie konnte auf meinem Amiga 500 sofort ausgeführt werden (ist meist ein Anzeichen, dass es dann aufwärts auch kompatibel ist). Das Programm kommt in einem .lha Archiv, dass knapp 110000 Bytes groß ist. Ich habe mir die Datei auf meinen Raspberry Pi mit wget heruntergeladen und über ein Null-Modem Kabel auf den Amiga kopiert. Mehr dazu in meinem Amiga Datenübertragung mit seriellem Null Modem Kabel Artikel. Das auf der RAM Disk liegende Programm wird wie folgt entpackt:
1 | Software:Lha/lha e ram:sysinfo.lha Software: |
Das Programm passt damit ganz gut auf eine Diskette mit weiteren wichtigen Systemtools. Ich habe es gemeinsam auf eine Tools Disk gepackt, auf der auch das LHA Archivierungsprogramm liegt. Genau das benötigt man um SysInfo zu entpacken.
Anwendung
Das SysInfo Programm kann ohne weitere Konfiguration oder Anpassung gestartet werden. Es funktioniert einfach, sogar am Amiga 500. Im erstellten Drawer (Ordner) findet sich dazu das passende Symbol:
SysInfo im Detail
Das Programm versteht es alle wichtigen Informationen auf möglichst wenig Platz zu komprimieren. Gleich das Startbild zeigt schon fast alle relevanten Daten zum Rechner an.
Der Startbildschirm ist in 3 Bereiche eingeteilt:
- Software
im Fenster oben links findet man Informationen über die Kickstart ROM, die als Chip fix am Board montiert ist. Man kann über einen Button mehrere Informationen durchschalten, der Screenshot zeigt Infos zu installierten Bibliotheken. Neben den Namen wird der Speicherort (SLOW RAM) und die Adresse im Speicher angezeigt. Eine Versionsnummer dient zur Auskunft, ob die Bibliotheksfunktion mit Software kompatibel ist. - Hardware
Der rechte Bereich gehört der Hardware, also dem Amiga Board. Dort ist beispielsweise ersichtlich, dass ein Motorola 68000 Chip als CPU eingesetzt wird. Ich habe ein Zusatzboard mit Uhr und 512 kByte Speicher eingebaut, deshalb wird mir angezeigt, dass eine Uhr gefunden wurde (Clock Found). Der PAL Mode gibt Auskunft, dass es sich um ein PAL Gerät handelt (im Gegensatz zu NTSC Geräten). Außerdem sieht man, dass AGNUS 1 Megabyte Adressieren kann.
- Leistung
Für den direkten Vergleich aller Amiga Rechnern und deren CPUs gibt es eine kleine grafische Ansicht über den Taktfrequenz Vergleich. Mein Amiga 500 ist mit seinen 7 MHz damit am unteren Ende. Der Amiga 4000 stellt mit seinen 25 MHz auch gerade mal 20% dessen dar was möglich ist. Dank Zusatzkarten und neueren Modellen sind Taktfrequenzen von über 200 MHz möglich. Wenn es um vintage computing geht ist das aber relativ egal!
Menü
Unter der grafischen Auflistung zum Geschwindigkeit findet man das Menü (komischer Ort dafür). Es gibt dort folgende Optionen:
- Memory
gibt Information über die angeschlossenen und vom System erkannten Speicherbereiche. In meinem Fall kann ich zwischen den beiden 512 kByte RAM Blöcken wechseln (Chip RAM von der Platine und Slow RAM des angeschlossenem Zusatzboards). Neben Adressen und Speichergröße findet man auch Informationen zu belegten Blocken und Speichertyp.
- Boards
Bei mir wir in dem Bereich nichts angezeigt. Ich nehme an darüber bekommt man Informationen zu bestimmten angeschlossenen Zusatzboards, die dafür unterstützt werden. - Drives
Unter dem Punkt findet man eine Übersicht aller angeschlossenen Geräte. In meinem Fall sind das zwei Diskettenlaufwerke. Das interne und dann noch ein externes (mit einem zweiten kann man besser arbeiten). Neben allgemeinen Informationen zu dem Device kann man auch einen Speed Test machen. In meinem ergab sich eine Lesegeschwindigkeit von knapp 19000 Bytes pro Sekunde.
- Speed
Führt einen Geschwindigkeitstest des Systems aus. Dadurch werden zusätzliche Informationen angezeigt. - Print
Alle stolzen Besitzer eines alten Nadeldruckers können sich diese Informationen auch auf Papier drucken lassen. Vielleicht hat ja jemand von euch die Möglichkeiten für einen Test dazu?
Fazit
SysInfo ist das Tool für Amiga Rechner um sich Informationen über das System zu holen. Es passt gut auf eine Diskette mit Tools und läuft problemlos auf allen OS Versionen. Ich werde es wohl im weiteren Verlauf meiner Arbeit mit den alten Retro Rechnern noch benötigen.