eGolf Testfahrt
Bei meiner aktuellen eGolf Testfahrt konnte ich den direkten Unterschied zu dem bereits getesteten Hyundai Ioniq Elektro ziehen. Beim Autokauf macht es immer Sinn, mindestens zwei, idealerweise sogar noch mehr Modelle unterschiedlicher Hersteller zu probieren. Ein Auto ist eine Investition mit viel Geld für eine relativ lange Zeit. Gerade bei einem E-Auto trifft das umso mehr zu, da es aktuell wenig Erfahrung damit gibt und der direkte Vergleich oft noch krasser ist als bei Verbrennern.
eGolf Testfahrt
Der eGolf hat vor der Testfahrt bereits an der Ladestation angesteckt auf mich gewartet. Auf den ersten Blick fällt fast kein Unterschied zu einem normalen VW Golf auf. Und das war auch gleich ein großer Unterschied zum Ioniq – der eGolf ist klein. Nach einer kurzen Einführung ging es dann auch schon los, raus aus der Stadt und die erste Überlandfahrt.
eGolf auf dem Land
Auf der Landstraße ist der auffälligste unterschied zu einem Benzin betriebenen Fahrzeug die leise Umgebung. Der Motor läuft kaum hörbar, nur das Abrollgeräusch der Reifen wir mit zunehmender Geschwindigkeit lauten. Im Gegensatz zu dem aufheulenden Motor eines Verbrenners ist das Geräusch aber sehr angenehm, fast hypnotisch. Die Beschleunigung nach Kurven und Hindernissen ist sehr angenehm, man fährt fast die Ganze Strecke mit gleichbleibender Geschwindigkeit. Wenn man vorausschauend fährt und die Strecke gut kennt, dann kann man die Rekuperation perfekt ausnutzen um Energie zurückzugewinnen. Idealerweise benötigt man die Bremsen gar nicht. Bei kluger Fahrweise holt man so viele Kilometer mehr Reichweite heraus.
Modi
Wie vermutet zieht auch dieses Elektroauto recht an, wenn man das Gaspedal betätigt. Die Beschleunigung ist gefühlt mit jenem vom Ioniq im Modul „normal“ vergleichbar. Wer meinen Artikel darüber gelesen hat weiß bereits, dass der Ioniq 3 Modi hat, wobei der Sportmodus wirklich spaßig zu fahren ist. So viel Power konnte ich bis dahin noch nie fahren. Wie ist das beim eGolf? Auch dieses Auto hat 3 Modi:
- Normal
normaler Modus mit maximaler Beschleunigung, jedoch mit größtem Energieverbrauch - Eco
typische Einstellung für lange Strecken. So holt man mehr raus, muss aber auf große Beschleunigung verzichten. - Eco+
Ultra Sparmodus, bei dem auch die Klimaanlage ausgeschaltet wird. Ist im Hochsommer nicht zu gebrauchen!
Der eGolf enttäuscht hier auf voller Linie. Mir fehlt der Sportmodus, im direkten Vergleich zum Ioniq fehlt da die Power, die man gerne bei einem E-Auto hätte.
eGolf in der Stadt
Die zweite Hälfte meiner Testrunde sollte direkt durch die Stadt gehen. Meiner Meinung nach ist der eGolf besser als Stadtauto geeignet. Im dichten Stadtverkehr kommt das Auto gut klar, es ist ein gutes Gefühlt bei längerem Stau oder langsam rollenden Verkehr keine giftigen Gase zu produzieren. Wenn alle E-Autos fahren würden, dann wäre die Luft in der Stadt erheblich besser… Ein Vorteil vom eGolf ist die kleinere Bauweise, er passt so leichter in kleine Parklücken. Das getestete Modell verfügte über keine Rückfahrkamera, die Parkhilfe war aber für die getestete Parklücke völlig ausreichend.
Die vielen Stopps durch Ampeln, andere Verkehrsteilnehmer und Parkplatzsuche sind mit einem E-Auto viel effizienter. Dank dem Automatikgetriebe läuft man nie Gefahr, dass der Motor abstirbt. Außerdem sind gerade das ständigen Stehenbleiben und Anstarten gift für die Umwelt. Nicht so beim Elektroauto. Wobei der Energieverbrauch dabei auch höher ist.
Fazit
Nach ca. 45 Minuten Fahrt ging es dann auch wieder zurück. Der eGolf ist definitiv nicht das Auto, das ich suche. Es ist sehr gut, dass auch VW in dieser Sparte Neuigkeiten präsentiert. Leider ist der eGolf im Vergleich zu einem Tesla Model 3, einem Hyundai Ioniq Elektro oder einem BMW i3 noch einige Jahre in der Entwicklung hinterher. Stellt man die Kosten für diese Autos gegenüber, dann sind die höheren kosten eines VW eGolfs in keinem Fall gerechtfertigt. Das muss besser gehen! Der Einsatz vom eGolf macht meiner Meinung nur als Stadtauto Sinn.