CMOS Akku mit CR2032 Batterie ersetzen
Ich zeige wie man den CMOS Akku mit einer CR2032 Batterie ersetzt. Mit dem Tausch ist der PC für die nächsten 20 Jahre gerüstet und man braucht sich keine Gedanken zu auslaufenden Akkus machen. Aber alles der Reihe nach.
CMOS Akku mit CR2032 Batterie ersetzen
In meiner 486er DX Restauration habe ich bereits gezeigt, wie man auf das Motherboard eines 486er eine Knopfzelle montiert. Das klappt zwar hat aber zwei große Probleme:
- Akku != Batterie
Die CR2032 Knopfzelle ist ein Ersatz für den NiMh Tonnenakku. Der Akku wird während des Betriebs des Rechners geladen, die CR2032 Batterie kann nicht geladen werden. In meinen Tests gab es zwar keine physische Schäden, über längeren Zeitraum wird sich der Energiespeicher aufblähen und nicht mehr funktionieren. - 3 Volt != 3.6 Volt
Die günstige Knopfzelle hat nur 3 Volt. Damit hält das CMOS zwar gerade mal so den Speicher, die Echtzeituhr kommt damit aber weniger klar, weshalb man üblicherweise ein falsches Datum und Uhrzeit erhält. Einige Motherboards geben auch eine Warnmeldung aus, dass die CMOS Batterie leer wird, obwohl eine ganz neue Knopfzelle eingebaut ist.
Eine Alternative ist der Weg den ich im verlinkten Artikel gezeigt habe in Kombination eines 2032 Knopfzellenakkus. Der ist von der Bauform gleich wie die CR2032 Knopfzelle, jedoch ein Akku. Dieser Akku liefert 3,6 Volt Spannung. Eine andere Alternative ist die Montage einer Sperrdiode vor der Knopfzellenhalterung, dadurch wird der Ladestrom der vom Board kommt verhindert.
Externe Batterie
Die vermutlich schönste Lösung ist die Montage einer externen Batterie. Die Boards hatten früher üblicherweise eine Stecker mit 4 Pins über den man eine Batterie anschließen konnte. Über einen Jumper konnte man zwischen internem und externem Energiespeicher umschalten. Bei meinem Board sieht das beispielsweise wie folgt aus:
Zur Erklärung: die Knopfzelle wurde mit dem orangen Draht am + Pol des Steckers angeschlossen und mit dem gelben Draht am – Pol. Doch woher weiß man, was + und – ist, am Board ist nichts beschriftet?
Pinlayout Anschluss für externe Batterie:
- Pin 1:
das ist der + Pol. - Pin 2:
ist nicht belegt und hat keine Funktion - Pin 3:
ist ein – Pol und intern mit Pin 4 verbunden - Pin 4:
ist ein – Pol und intern mit Pin 3 verbunden
Woher weiß man in welche Richtung die Pins nummeriert sind? Bei dem Problem hilft ein Multimeter. Da Pin 3 mit Pin 4 verbunden ist ergibt die Durchgangsprüfung ein akustisches Signal. Bei allen anderen Pins piepst es nicht.
Bei meinem Board habe ich den Jumper JP24 (gleich neben dem Anschluss für die externe Batterie) entfernt. Der hat die interne Batterie aktiviert. Gleich daneben ist noch ein Jumper JP2 über den man zwischen externer und interner Batterie wechselt. Über den Stecker läuft kein Ladestrom während des Betriebs, weshalb man keine Angst haben muss eine Batterie statt eines Akkus zu verwenden.
Externe Batterie DIY
Wie bereits weiter oben beschrieben ist der Betrieb mit einer 3V Batterie unzureichend, weshalb meine Knopfzelle auch nur eine kurzfristige Lösung ist. Perfekt wäre ein Energiespeicher der 3,6 Volt liefert. Man kann sich nun spezielle Batterien teuer kaufen oder alternativ 3 AAA Batterien in Serie schalten. Dazu eignet sich ein Batteriehalter, den man für 2 oder 3 Euro kaufen kann. Doch warte: in Serie sind das dann 4,5 Volt, eine AAA Batterie liefert 1,5 Volt! Ich habe zuletzt im Netz gelesen, dass für viele Boards eine Spannung zwischen 3,6 und 4,5 Volt üblich war. Details dazu sollte man in besseren Manuals finden. Leider habe ich dazu keine exakten Daten, werde das aber demnächst probieren.
Fazit
Es ist möglich einen CMOS Akku mit einer CR2032 Batterie zu ersetzen. Es gibt dazu aber 2 beschriebene Probleme die man lösen sollte. Am besten fährt man mit der ausführlich beschriebenen Methode mit einer externen Batterie, sofern das Board eine solche unterstützt.
Danke für den Tipp mit den mir bislang unbekannten ML2032! Mit 3,6V Spannung sind diese doch prädestiniert als Ersatz für die „Tonnen“! Ich kannte bisher nur Lösungen mit CR2032 und dem in-Kauf-nehmen der geringeren Versorgungsspannung.