486er DX Restauration
In meiner 486er DX Restauration Artikelserie dreht sich alles um einen alten 486er DOS Computer. Seit einigen Monaten bin ich schon auf der Suche nach so einem Motherboard mit Peripherie, da ich selbst nie einen besessen habe. Bei den x86er Boards ist das recht schwierig, weil zu jener Zeit Akkus auf den Boards verbaut waren. Diese Akkus sind nach 10-20 Jahren ausgelaufen und haben fast immer das Board völlig zerstört.
486er DX Restauration
Im Internet werden funktionierende 486er (und auch 286er und 386er) zu horrenden Preisen verkauft. 200€ sind da oft für ein Board der Mindestpreis. Für teils 30 Jahre alte Hardware sehr viel. Für ein fertiges System samt Steckkarten und Gehäuse kann man schon mal mehr als für einen neuen PC zahlen. Ganz besonders, wenn ein Turbo Display verbaut ist.
486er Motherboard
Der Weg zum eigenen Board ist steinig, ich habe bis zum Kauf mehrere Monate lang täglich diverse Online Plattformen durchstöbert. Es werden zwar immer wieder welche angeboten, der Preis muss aber auch passen. Oft wird man in letzter Sekunde überboten… Zugeschlagen habe ich dann bei einem Bundle Angebot mit 3 Boards und 8 Steckkarten (Grafikkarten und Soundkarten). Mit Versand um 90€, wobei keine Gewähr auf Funktionalität gegeben wurde. In den letzten Sekunden stieg der Preis um 20€ an, habe schlussendlich doch um 2€ Differenz gewonnen – phu, das war knapp.
Diese Serie dreht sich um das 486er Board und dessen Restauration. Es hat sich rausgestellt, dass von der Lieferung das Pentium 1 Board problemlos läuft, alle Grafik- und Soundkarten hervorragend funktionieren. Einzig bei den beiden 486er Motherboards gab es Probleme.
Mein Board
Nach etwas Recherche konnte ich herausfinden, dass es sich um ein Soyo 025D2 Motherboard handelt. Es ist ein Board mit SiS Chipsatz und einem AMD 486er DX-40, also einen 486er mit 40 MHz Taktfrequenz. Auf dem Board sind dann noch 8 RAM Riegel verbaut. Das Board hat ausschließlich ISA und VESA Local Bus Steckplätze, ein echtes frühes 90er Jahre Board. Es hat einen 486DX ISA BIOS Chip von AMIBIOS aus dem Jahr 1993. Ich schätze das Board wurde zwischen 1993 und 1994 produziert. Trotz Modellnummer findet man im Internet so gut wie keine Informationen mehr zu dem Board. Ohne Manual muss ich die Jumper so lassen wie sie aktuell eingestellt sind.
Das Problem mit dem Akku
Das Problem meines Boards ist, dass der originale Akku bei der Lieferung noch am Board verbaut war. Das ist normalerweise das Todesurteil, denn ein Auslaufen der Batterie ist nach so langer Zeit garantiert. So auch bei meinem Board, eine Kontrolle der Leiterbahnen um die Batterie zeigt die klassische grüne Verfärbung – der Grünspan. Dieser entsteht durch Kontakt der Batterieflüssigkeit mit den Leiterbahnen aus Kupfer. Kupfer wird dadurch in einem langsamen chemischen Prozess so angegriffen, dass er komplett zerlegt wird. Die Leiterbahn leitet nicht mehr.
Erste Hilfe
Als erste Maßnahme habe ich mit dem Lötkolben sofort den ausgelaufenen Akku herausgelötet. Damit ist zumindest sichergestellt, dass nicht noch weiteres Material ausrinnt. Weiters habe ich mit einem Essigreiniger das Board gründlich gereinigt. Da kann man gerne auch einige Tropfen des Reinigers aufbringen und mit Zahnbürste und Schwamm die betroffenen Leiterbahnen gründlich abschrubben. Der Essig reagiert mit der Lauge aus der Batterie und neutralisiert diese. Ich habe das Board so mehrere Stunden eingewirkt stehen lassen. Danach muss man die betroffenen Stellen gut mit warmen Wasser waschen. Keine Angst, das Board verträgt das Wasser! Nach einem oberflächlichen trocknen habe ich das Board dann eine Woche lang an einem warmen Ort trocknen lassen.
Fazit
Das war kurz die Geschichte zu meinem neuen alten 486er DX Board und die ersten Sofortmaßnahmen nach der Lieferung. In den weiteren Artikeln geht es dann noch genauer um die 486er DX Restauration. Ob das Board wohl doch noch funktioniert???
Hallo,
ich weiß nicht ob ich eine Antwort bekomme, aber ich habe heute ebenfalls mein altes ( neues) 486er Board bekommen allerdings schnell festgestellt ohne Batterie ( Akku des CMos). Jetzt habe ich auf einem deiner Bilder neben dem Tastaturanschluß die Batterie ( Akku ) davon gesehen und wüsste gern ob es ein Akku oder eine Batterie ist und wieviel Volt das Teil hat damit ich mein Board wieder zum Leben erwecken kann.
Vielen Dank für eine Antwort sagt Lothar Seifert
Hallo, natürlich bekommst du eine Antwort! Das Board braucht sehr wahrscheinlich einen 3,6 Volt Akku. Diese Tonnenakkus hatten eine Kapazität von 60mAh. Google einfach nach Tonnenakku und du findest Bilder von 486er Boards. Die bekommt man schwer, eine Alternative wären 3 Stück 1,2 Volt Akkus zusammengehängt.