Amiga 500 – vintage computing
Ich habe mir vor einiger Zeit einen gebrauchten Amiga 500 gekauft. Dieser funktionierte noch, war aber nicht in bestem Zustand. Aus diesem Spontankauf wurde mein neues Hobby „vintage computing“. Dabei restauriert man alte Hardware und setzt sich mit deren Funktion auseinander. Ich berichte euch nun von meinen Abenteuern in der Computer-Welt der 80er und 90er des letzten Jahrhunderts…
Amiga 500 – vintage computing
Der Amiga 500 ist einer der erfolgreichsten Computer der 80er Jahre. Viele der heute 30-40 jährigen sind in der Kindheit damit in Berührung gekommen. Fast jeder im Freundeskreis hatte einen und tauschte fleißig Software (eigentlich immer illegal) untereinander aus. Heute nennt man diesen Rechner zurecht legendär. Das trifft insbesondere deshalb zu, weil die meisten Modelle auch nach über 30 Jahren noch laufen.
Wo bekomme ich einen Amiga 500 her?
Der Einstieg in die Retro Welt von vintage computing ist recht einfach. Am besten man findet am Dachboden der Eltern noch einen alten Rechner, idealerweise von Commodore. Eine Alternative bieten Online Plattformen wie Ebay, Willhaben, Shpock oder dergleichen. Der Handel mit alten Geräte boomt derzeit. Dabei sind insbesondere Amiga 500 und Commodore 64 Geräte schon recht günstig zu haben. Das liegt an zwei Punkten:
- Angebot hoch
Amiga 500 war einer der meistverkauften Rechner und wurde in mehreren Versionen (Boards mit unterschiedlichen Revisionen und Kickstart Versionen) herausgegeben. Dank Schnittstellen nach außen gab es auch zahlreiche Zusatzoptionen wie Speichererweiterung (FastRAM), Festplatten, usw… Mit dem Amiga 500 Plus wurde sogar eine Highend Variante Jahre später veröffentlicht. - Stabile Hardware
Die Amiga 500 Rechner sind sehr robust und funktionieren selbst nach langer Lagerung am Dachboden noch genau so wie damals. Einzig das Gehäuse kann durch Sonneneinstrahlung Gilb angesetzt haben. Der Amiga 1200 wurde ähnlich oft verkauft. Leider laufen jedoch minderwertig verbaute Kondensatoren nach mehreren Jahren aus zu zerstören die Boards, weshalb diese heute viel seltener zu finden sind.
Faszination
Was ist die Faszination hinter dem Amiga 500? Generell müssen wir da nach der Zeit unterscheiden:
- 80er
in den 80er Jahren wurde der Amiga 500 als billigeres Gerät als Alternative zum Amiga 1000 vorgestellt. Also quasi die „light“ Variante wie man heute sagen würde. Das hatte den vermutlich zuvor nicht kalkulierten Effekt, dass dieser unter Jugendlichen sehr beliebt war. Der Amiga 500 war um vieles leistungsstärker als der zuvor beliebte C64 und löste diesen recht schnell als Heimcomputer ab. Commodore führt die extrem hohen Verkaufszahlen vor allem durch die aufkommenden Spielebranche zurück. Der Amiga war durch seine Konstruktion die perfekt Spielkonsole. Dank der einfachen Möglichkeit originale Spiele zu kopieren verbreitete sich neben illegaler Software der Amiga als Hardware schnell aus. - heute
Retro und Vintage sind seit Jahren in Mode. Das wirkt sich auch auf Hardware und Software aus. Viele neue Spiele erscheinen im Retro Pixellook. Die Pflege und Revitalisierung alter Hardware ist seit geraumer Zeit unter „vintage computing“ bekannt und findet immer mehr Anhänger. Ein ganz neues Hobby ist es alte Rechner zu erneuern und teilweise sogar zu modden und mit neuer Hardware zu erweitern. Die Faszination ist zum einen die Beschäftigung mit dem Alten. Vielfach ist das einfach ein psychologischer Effekt, eine Erinnerung an die Kindheit. Alte Hardware wird aktuell recht stark gehandelt und seltene Exemplare wie den Amiga 1000 findet man selten unter 1000 Euro.
Fazit
Vintage computing ist ein schönes Hobby für alle Technik affine Menschen. Es macht Spaß alte Hardware zu putzen, auseinander zu nehmen, kaputte Teile mit Lötkolben und Lötzinn zu ersetzen. Aus den alten verstaubten Geräten wie beispielsweise dem Amiga 500 bastelt man recht einfach herzeigbare Computer. Retro ist aktuell voll in Mode und es macht genau so viel Spaß alte Pixelspiele gemeinsam mit Freunden zu zocken wie der aktuelle Blockbuster (vielleicht sogar etwas mehr).
Eine Antwort
[…] Kauf meines Amiga 500 ist der Startpunkt meiner Erfahrungen mit Retro Hardware. Ich habe den Amiga um 70€ samt […]