Gefahrenquelle Batterie

Die Gefahrenquelle Batterie ist nicht zu unterschätzen. Schon so manches technische Gerät wurde von einer auslaufenden Batterie zerstört oder erheblich geschädigt. Fast jeder kennt das Phänomen, wenn wieder einmal bei einem Spielzeug oder einem technischen Gerät die Batteriesäure ausläuft. Neben Flecken und Kristallbildung ist meist der Defekt des technischen Geräts am ärgerlichsten.

Gefahrenquelle Batterie

Im Retro oder vintage computing Bereich stellt die Batterie eine der größten Sorgen der Sammler dar. In einer Batterie laufen rund um die Uhr chemische Aktivitäten. Die Energie die man aus dem Spannungsunterschied chemischer Stoffe zieht ist nur ein Effekt der Batterie. Im Inneren laufen auch ohne Verwendung ständig Prozesse ab. Diese führen immer wieder zu spürbaren Effekten wie beispielsweise Feuer. Ein Herstellungsfehler führte vor nicht langer Zeit zu einem Produktions-stopp und Produktrückruf der Galaxy 7 Modelle von Samsung.

Bei alter Hardware laufen jegliche Art chemischer Flüssigkeiten gerne aus. Batterien sind eine der Gefahrenquellen. Bei neueren Amiga Geräten auch durch mangelhafte Qualität auch SMD Kondensatoren. Ich zeige wie man SMD Kondensatoren am Amiga 1200 tauscht.

Technischer Hintergrund

Batterien verwenden für den Ladungstransport zwischen Plus und Minuspol ein Elektrolyt. Das ist oft Ammoniumchlorid, welches die negative Eigenschaft hat sich durch Metall zu fressen. Dieser Effekt ist stärker, wenn die Batterie leer ist. Leere Energiespeicher sollten deshalb umgehend gewechselt werden – schon gar nicht darf man ein Gerät mit einer leeren Batterie einlagern. Bei einer Fernbedienung oder einem Kinderspielzeug ist das relativ einfach. Schwierig wird es bei fest verbauten Akkus oder schlimmer: angelöteter Platinen-Batterien.

Amiga Computer schützen

Der Amiga 500 hatte keine Batterie verbaut. Anders als moderne Mainboards mit deren 5 Volt Knopfzellen. Das ist mit ein Grund, weshalb es heute noch so viele gibt. Leider wurden aber schon recht bald um die 90er Jahre Platinen mit Batterien und einer internen Uhr verkauft. Auch auf RAM Erweiterungen waren immer öfter Batterien und damit verbundene Zeitgeber verbaut. Eine gute Sache, leider schlecht, wenn man das Gerät unsachgemäß über viele Jahre einlagert. Irgendwann ist der Energiespeicher erschöpft und danach ermüdet das Material zusehends. Am Lebensende einer Batterie frisst sich das Elektrolyt schließlich durch das Batteriegehäuse und läuft aus.

Die beiden Bilder zeigen ein und die selbe 512 kB große Erweiterungsplatine. Auf dieser befindet sich neben dem Speicher eine 60 mAh 3,6 Volt Batterie. Tatsächlich handelt es sich dabei um einen Ni-Cd Akku, dessen einzige Aufgabe es ist, den Taktgeber auch im ausgeschalteten Zustand mit Energie zu versorgen. Dadurch behält der Amiga 500 seine eingestellte Uhrzeit. Praktisch, aber tödlich. Das zweite Bild zeigt bereits Kristalle die aus dem Ammoniumchlorid an der Luft entstehen. Die Batterie ist undicht, sie ist bereits leicht ausgelaufen. Am Board sieht man ein wenig Grünspan, eine Art der Korrosion. Dabei zersetzt sich das Metall langsam und unaufhaltsam. Im schlimmsten Fall lassen die Kontakte nach, es fließt kein Strom mehr. Sofern das direkt auf der Platine passiert, kann man da auch keinen Baustein mehr tauschen – die Platine ist kaputt.

Fazit

Es ist wichtig sich über die Gefahrenquelle Batterie Gedanken zu machen. Technische Geräte nie über längere Zeit unbenutzt mit Akkus oder Batterien einlagern. Sollte bereits auskristallisierte Säure sichtbar sein die Batterie sofort entfernen (auf der Platine herauslöten). Man kann diese jederzeit für wenig Geld ersetzen. An der Amiga 500 Erweiterungsplatine ist diese nicht unbedingt nötig. Obwohl meine definitiv kaputt und schon lange leer ist funktioniert die Speichererweiterung problemlos. Nur wie lange noch?.

Seid ihr euch der Gefahr bewusst? Hattet ihr schon einmal eine ausgelaufene Batterie? Wurde schon einmal ein Gerät dadurch kaputt?